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Ziehende Arten müssen nicht nur im Brutareal, sondern mit Nachdruck auch ganzjährig geschützt werden. Ein internationales Konsortium aus Rotmilan-ExpertInnen hat sich nun den „Fall Rotmilan“ genauer angeschaut und zeigt dabei Wege auf, wo und wie man sich dem Schutz dieser europäischen Art mit internationalen Anstrengen besser nähern kann. Das Thema ist dabei Komplex. Die Staaten in Europa, die Vorkommen der Rotmilane aufweisen können, sind dabei mit einer Mannigfaltigkeit an Problemen konfrontiert, die es zu bewältigen gibt. Der Klimawandel verkompliziert dabei die Situation auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen.

Das aktuell erschienene Papier ist Ergebnis einer Fachkonferenz / Symposium zum „Rotmilanschutz in Europa“. In Segovia / Valsain, Spanien, trafen sich dutzende Fachexpertinnen und -experten aus 11 Ländern. Christian Gelpke (HGON e.V.), Martin Kolbe (Rotmilanzentrum), Ubbo Mammen (MEROS e.V.) haben in Zusammenarbeit mit Jakob Katzenberger (DDA e.V.) an der Tagung teilgenommen. Sascha Rösner stellte hierbei dem internationalen Konsortium die Situation des Rotmilans in Deutschland vor.

Tagungsteilehmende auf einer Exkursion zu den spanischen Winter-Schlafplätzen der Rotmilane. © S. Rösner
S. Rösner (2018): Redkites (Milvus milvus) in Germany. Internationales Rotmilan-Symposium in Valsain, Spanien.

Als Ergebnis der Tagung hat ein Team von AutorInnen nun einen Review-Artikel zum internationalen Schutz des Rotmilan in Europa im Fachorgan „Environmental Management“ publiziert und dabei die Probleme, Chancen und Herausforderungen zum Schutz eines ziehenden Greifvogels – Am Beispiel des Rotmilans – zusammengetragen. Dabei steht die Gabelweihe nur beispielhaft für andere Arten mit ähnlicher (Zug-)Ökologie. Alleine ein Blick auf die Karte zeigt die komplexen Situationen in den verschiedenen Staaten Europas… Den Original-Artikel findet man frei zugänglich (engl. Sprache) hier: Mattsson et al (2022):

Mattsson et al. (2022)

Mattsson BJ, Mateo-Tomás P, Aebischer A, Rösner S, Kunz F, Schöll EM, Åkesson S, Rosa DD, Orr-Ewing D, Bodega D de la, Ferrer M, Gelpke C, Katzenberger J, Maciorowski G, Mammen U, Kolbe M, Millon A, Mionnet A, Puente J de la, Raab R, Vyhnal S, Ceccolini G, Godino A, Crespo-Luengo G, Sanchez-Agudo JA, Martínez J, Iglesias-Lebrija JJ, Ginés E, Cortés M, Deán JI, Calmaestra RG, Dostál M, Steinborn E, Viñuela J (2022). Enhancing monitoring and transboundary collaboration for conserving migratory species under global change: The priority case of the red kite. Journal of Environmental Management317, 115345. doi:10.1016/j.jenvman.2022.115345

https://www.sciencedirect.com/…/pii/S0301479722009185

Die Kernaussagen der englischen Publikation können folgend zusammen gefasst werden:

  • Strategien zum Schutz wandernder Arten müssen den globalen Umweltveränderungen Rechnung tragen
  • Der Angaben zum Erhaltungszustand und die Maßnahmen für den Schutz von Greifvogel müssen über den Jahreszyklus hinweg betrachtet werden
  • Dank bisheriger Maßnahmen konnten sich die Rotmilanpopulationen – außer am südlichen Rand des Verbreitungsgebiets – in Teilen erholen
  • Es wird eine integrierte Strategie zum Schutz der Art mit Schwerpunkt auf internationaler Koordination vorgestellt
  • Die vorgestellte Strategie kann für andere hochmobile Arten angepasst werden.

Als eine der Kern-Informationen in diesem Übersichtsartikel hat das AutorenInnen-Team die aktuelle Verbreitung, die Bestandstrends und bekannte Haupt-Zugwege des Rotmilans in einer zentralen Karte dargestellt.

Mattsson et al. (2022)